Ausstellungen

The Wall

1999

Eine Installation von Christo und Jeanne-Claude im Gasometer Oberhausen anlässlich der Abschlusspräsentation der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA)

Wie beschreibt man eine Mauer, die eigentlich unbeschreiblich ist? Vielleicht anhand von Zahlen. Sie war 26 Meter hoch, 68 Meter breit und sieben Meter tief. „The Wall“ bestand aus 13.000 übereinander gestapelten Ölfässern in sieben Farben, die zusammen 234 Tonnen wogen. Doch mit der Aufzählung reiner Fakten allein lässt sich „The Wall“ kaum fassen. Die Installation des weltberühmten Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude faszinierte 1999 rund 390.000 Besucher innerhalb von nur sechs Monaten. Ein Kunstwerk der Superlative, realisiert vom Christo-Fotografen Wolfgang Volz. Ganz neue Perspektiven im Gasometer Oberhausen.

Wer vor der riesigen bunten Mauer stand und den Kopf in den Nacken legte, musste sich sehr klein vorkommen. Es war so, als würde dieser Effekt im riesigen, 110 Meter hohen Luftraum des Gasometers durch die Mauer noch verstärkt. Der Eindruck veränderte sich erst mit der Fahrt nach oben im Panoramaaufzug. Plötzlich wirkte die farbenfrohe Mauer, die den Gasometer diametral teilte, im Verhältnis zum gigantischen Raum der Industriekathedrale ziemlich klein.

In einer Dokumentations-Ausstellung unterhalb der Gasruckscheibe des Gasometers konnten sich die Besucher ein Bild davon machen, wie die spektakulären Projekte der „Christos“ entstehen. Etwa „The Umbrellas, Japan/USA, 1984 – 1991“ oder der verhüllte Reichstag in Berlin (1971 – 1995). Ein langer Atem und künstlerische Visionen sind unbedingte Voraussetzungen für die einzigartige Kunst von Christo und Jeanne-Claude. Und mit „The Wall“ hat sich der Gasometer in der Reihe einzigartiger, zeitlich begrenzter Kunstwerke von Christo und Jeanne-Claude platziert.