Wandel
Nach seiner Stilllegung im Jahr 1988 war die Zukunft des Gasometers offen, und wie vielen Hinterlassenschaften der Industrie drohte auch ihm zunächst der Abriss. Die Oberhausener Bürgerschaft, der Stadtrat, die Landesregierung und die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park diskutierten intensiv, welche Verwendung es für einen ausgedienten Gasspeicher geben könnte. Auf Vorschlag der IBA Emscher Park wurde der Gasometer schließlich zu jener außergewöhnlichen Ausstellungshalle umgebaut, die heute das Wahrzeichen der Stadt Oberhausen ist.
Der Umbau erfolgte in den Jahren 1993/94 nach einem Entwurf des Architekten Jürg Steiner durch die Deutsche Babcock AG. Dabei wurde die einstige Gasdruckscheibe in 4,20 Meter Höhe fixiert. Darunter eröffnet sich den Besuchern heute ein kreisrunder, mehr als 3000 Quadratmeter großer Raum. Auf die Gasdruckscheibe führen zwei Stahltreppen, in deren Mitte eine erhöhte Bühne mit 20 Metern Durchmesser installiert wurde. Teile der Trägerkonstruktion wurden zu einer Tribüne mit 500 Sitzplätzen umgestaltet. Insgesamt verfügt der Gasometer damit über eine für Veranstaltungen nutzbare Fläche von über 7000 Quadratmetern.
Innen ermöglicht ein gläserner Panoramaaufzug die Fahrt bis unter das Dach des Gasometers. Ein zweiter Aufzug führt außen auf das Dach, das auch über 592 Stufen zu Fuß zu erreichen ist. Von dort oben bietet sich ein einzigartiger Rundblick über das gesamte westliche Ruhrgebiet, der bei klarem Wetter bis zu 35 Kilometer weit reicht – von den Stahlwerken am Rhein bis zur Arena auf Schalke. Rund zehn Millionen Besucher haben das Panorama vom "Dach des Reviers" und die wechselnden Ausstellungen bisher auf sich wirken lassen. Der Gasometer Oberhausen steht damit auch stellvertretend für den lebendigen Wandel der Region.