Hai-Forschertage im Gasometer

Niedlich blickt er uns an, der Blauhai mit seinen großen Augen und sieht gar nicht angsteinflößend aus. Das liegt daran, dass Haie meist nicht dem blutrünstigen Image entsprechen, welches so oft durch Film und Fernsehen vermittelt wird. Eigentlich sind wir Menschen viel gefährlicher für den König der Weltmeere als er für uns, töten wir doch durch rücksichtslose Fischerei und die brutale Verstümmelung von Haien durch das sogenannte Finning jedes Jahr weltweit über 100 Millionen dieser faszinierenden Tiere. Kein Wunder also, dass rund drei Viertel aller Arten als bedroht gelten.
Im Rahmen von „Planet Ozean“ taucht der Gasometer tief hinab zu den wohl berühmtesten Bewohnern der Weltmeere. Für Hai-Forscher gibt es dann spannende Führungen, Mitmach-Stationen und faszinierende Begegnungen mit dem oftmals missverstandenen Tier.
Vom 3. bis 5. Oktober haben kleine und große Gäste im Rahmen der Ausstellung „Planet Ozean“ wieder die Gelegenheit, an einer interaktiven Forschungsstation Haigebisse, Hautzähne und Eikapseln ganz genau unter die Lupe zu nehmen und bei speziellen Hai-Führungen (s.u.) vom Experten Max Baum zu erfahren, wie es so ist, einem echten Hai unter Wasser zu begegnen. Als Erinnerung an diesen unvergesslichen Tag erhalten Kinder dann sogar einen fossilen Hai-Zahn als Geschenk.
Hai-Führungen

Am langen Wochenende vom 3. bis 5. Oktober finden jeweils um 10:30 und 12:00 - sowie am Freitag und Samstag auch um 13:30 Uhr - wieder die beliebten Rundgänge mit Max, dem Hai-Experten von ElasmOcean statt.
Die Übersicht zeigt die noch buchbaren offenen Hai-Führungen. Es ist nicht möglich, Buchungen für diese Führungen umzutauschen oder zu stornieren. Da die Buchungen der Hai-Führungen nicht personengebunden sind, können diese gerne an andere Personen weitergegeben werden.
Ein Blauhai, wie ihn das Foto von Tobias Friedrich zeigt, nähert sich selten der Küste; er bevorzugt das offene Meer, wo er in langen Wanderungen großen Fischschwärmen folgt. Tatsächlich gehören Blauhaie mit Spitzengeschwindigkeiten von knapp 70 Stundenkilometern zu den schnellsten Schwimmern im Tierreich.
Diese Foto von Thomas P. Peschak zeigt Schwarzspitzen-Riffhaie die in der flachen Lagune des Aldabra Atolls im Indischen Ozean auf die Flut warten. Die in dem knöcheltiefen Wasser liegenden Jäger wissen, dass mit der Flut viele kleine Fische den Weg über den Rand des Korallenriffs in die Lagune finden. Ihren Körper haben die Haie gegen die Strömung ausgerichtet, damit Wasser durch ihre Kiemen fließt und sie atmen können, ohne sich dabei zu bewegen.
Bei Haien wachsen die wurzellosen Zähne auf der Innenseite des Kiefers beständig nach, so dass hinter jedem vorderen Zahn mehrere Folgezähne in verschiedenen Entwicklungsstadien stehen. Dies lässt sich sehr gut am Leiheponat des Meeresmuseums in der Ausstellung "Plane Ozean" erkennen.
Sträflings-Doktorfischen werden beim Ablaichen von dicht unter der Wasseroberfläche kreisende Riffhaie beobachtet. Laurent Ballesta fotografierte diese Szene in den Riffen und Lagunen des Tuamoto-Archipels in Französisch-Polynesien.
Diesem Großaugen-Fuchshai (rechtes Foto von Brian Skerry) wurde ein Treibnetz im Golf von Mexico zum Verhägnis. Er ist damit einer von rund 100 Millionen Haien, die jedes JAhr getötet werden.
Beim Shark-Finning werden lebenden Haien die Flossen abgetrennt. Diese gelten auf dem asiatischen Markt als Delikatesse. Der Rest des Haies wir aus Pltzgründen von den Fischern über Bord geworfen, wo die Tiere qualvoll verenden. Diese Schicksal ereilt rund 80 Millionen Haie pro Jahr.
Vom Zoll beschlagnahmte Haifischflossen in der Ausstellung "Planet Ozean". Foto: Thomas Wolf, Gasometer Oberhausen GmbH
Völlig gefahrenlos können die Besucher/innen im Gasometer mit Haien tauchen. Die immersive Installation "Die Welle" macht dies möglich.
Weitere Links zum Thema Haie
UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung
Die Ozeandekade ist eine von den Vereinten Nationen initiierte globale Kampagne mit dem Ziel, für die drängendsten Probleme des Ozeans wissenschaftsbasierte Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Zu den Seiten der UN-Dekade der Meeresforschungs
Hochseeschutzabkommen der Vereinten Nationen
Das UN-Hochseeschutzabkommen aus dem Jahr 2023 ist ein Meilenstein für den Schutz der Meere. Es bietet die Grundlage zur Einrichtung vollständig geschützter Meeresschutzgebiete in internationalen Gewässern.
Zu den Seiten des UN-Hochseeschutzabkommens
Deutsches Meeresmusem
Das im Juli 2024 wiedereröffnete Museum bietet in seinen Ausstellungen Informationen zum Umwelt- und Meeresschutz, zur Meeres- und Ozeanforschung, zu Flora und Fauna der Meere und zeigt in Aquarien auch lebende Meerestiere. Zum Thema Haie finden sich vielfältige Informationen, beispielsweise zum Glatthai-Zuchtprogramm.
GEO-Redaktion
Die Redakteure und Autoren des GEO-Magazins beleuchten das Thema Hai in den verschiedensten Facetten. In dieser Themensammlung finden sich spannende Fotostrecken, Reportagen, Artikel, Videos....
Zur Themenauswahl Haie des GEO-Magazins
Zur Themenauswahl Haie des GEOlino-Magazins für junge Leser
Elasmocean
Die Meeresschutzorganisation Elasmocean setzt auf Wissensvermittlung und Aufklärung, um damit auch Verhaltensmuster zu ändern. Das Booklet "Artenschutz" setzt sich auch mit dem Thema Haie auseinander und kann kostenlos unter "Kontakt & Service" / "Download" von der Webseite heruntergeladen werden.