Lars Abromeit zu Gast im Gasometer

Inmitten der spektakulären Exponate der aktuellen Gasometer-Ausstellung „Planet Ozean“ berichtete der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalist und GEO-Reporter Lars Abromeit von seinen faszinierenden Expeditionen. Sein Vortrag „Vom Leben im Meer“ nahm die Besucher/innen am vergangenen Mittwoch zunächst mit in die einzigartige Unterwasserstation „Aquarius Reef Base“, die in 20 m Tiefe vor der Küste der Florida Keys liegt. Sie ist derzeit die einzige Unterwasser-Forschungsstation weltweit. Unter anderem werden dort die Folgen des Klimawandels und die Auswirkungen auf die Weltmeere dokumentiert.
Die nächste Station der Forschungsreise war der Inselstaat Palau im Pazifik. Dort befindet sich auf der Insel Eil Malk der Ongeim’l Tketau oder Quallensee. Dieser war vor 15.000 Jahren noch Teil des Ozeans, dann aber wurde der See zum Binnenmeer mit kleineren Zuflüssen aus dem Ozean. Dort fanden Quallen zunächst optimale Lebensbedingungen. Bis zu 8 Millionen Exemplare lebten zu Spitzenzeiten in dem See und entwickelten ganz spezielle Überlebensstrategien.
Als letzte Station legte Lars Abromeit einen Stopp am Mittelmeer ein, wo eine invasive Art andere Arten ausrottet. Feuerfische leben eigentlich im Indopazifik und im Roten Meer, dank stetig steigender Meerestemperaturen fühlen sie sich aber auch im Mittelmeer pudelwohl. Und das auf Kosten der heimischen Arten, die der Feuerfisch verdrängt. Feuerfische sind eine sehr wehrhafte Art, doch trotz ihres Giftes sind Feuerfische genießbar – sie schmecken sogar so gut, dass die mediterrane Küche neue Rezepte entwickelt. Vielleicht ein Weg, der dem Feuerfisch Einhalt gebieten könnte – meint zumindest Lars Abromeit.

Zwei weitere Vortragsabende locken im September noch in den Gasometer: Am 9. September ist Hannes Jaenicke zu Gast, am 30. September zeigt Arved Fuchs den Wandel in der Arktis.